Comenga

Kaffee Ostwind

Einige Minuten vergingen bis Mike schließlich wieder zurück hinte die Bar kam, im Kopf, ein paar Bestellungen.
Auf seine Arbeit fokkusiert und seine Verägerung bereits herunter Geschluckt beachtete er seinen Dunkelhaarigen Gast nicht länger.
...Bleibt der jetzt bis ich schließe?

Café Ostwind

Das Café füllte sich recht schnell. Ich blieb in meiner Ecke sitzen und trank einen Tee nach dem anderen - probierte verschiedene Sorten. Ab und an bestellte ich mir Kekse oder Kuchen oder etwas anderes, was auf der Speisekarte stand. Las Zeitschriften und beobachtete. Beobachtete die Gäste, die Bedienungen, den Inhaber.

Kaffee Ostwind

Und die Zeit verging, Leute kamen und gingen nur jener Mann mit schwarz-blauem Haar verweilte die ganze Zeit auf seinem Platz.
Schließlich war es soweit, der letzte noch erwünschte Gast war gegangen und das Kaffeehaus war kurz davor zu schließen.

"Sie sind immer noch hier..." stellte Mike zu seinem Bedauern fest und lehnte leicht niedergeschlagen an seiner Bar. "Hätten Sie mir nicht den Gefallen tun können und an einen der Kekse ersticken können?"

Café Ostwind

"Zu sterben gehört weder zu meinen Befehlen, noch Wünschen."
Langsam stand ich auf und ging zur Türe. Ich verschloss sie von innen und hängte das entsprechende Schild hin.
"Was würdest Du sagen, wenn Du die Möglichkeit hättest ein schreckliches Geheimnis aufzudecken, dass niemals in Vergessenheit geraten dürfte?"

"Das mich das alles einen scheiß kümmert Jüngchen! Wie du dich vielleicht errinerst bin ich nicht von hier!"
Ohne weitere Worte zu verlieren wante sich Mike dem sicherungskasten hinter der Bar zu und knipste einen schalter nach dem anderen nach unten.
Im selben takt verdunkelte sich nach und nach das Kaffeehaus bis nur noch jenes Licht über war das durch die gläseren Eingangstür schien.
"Also was nun."

Café Ostwind

Anstatt mich auf eine Diskussion und Erklärungen einzulassen, legte ich einen Zettel auf den Tisch.

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Im Dunkelen Kaffee stehend überflog Mike den Zettel mit zusammen gekniffenen Augen.
Zerknüllt landete der Zettal am Boden.
"A ha, also, wo hin Jüngchen?"

Café Ostwind

Ich stand auf und lächelte.
"Zum Staatsarchiv."
Im Staatenbund gab es mehrere Archive, doch es sollte klar sein, dass ich das in München meinte, welches unter der städtischen Bibliothek lag.

Sich Augenreibend entgegnete Mike ein nüchternes 'Na dann.'

Nachdem die beiden das Lokal verlassen hatten begaben sie sich direkt zum Staatsarchiv...

Bibliothek / Archiv

Der Weg zur Bibliothek dauerte eine Weile, in der wir schwiegen.
Angekommen, gingen wir hinein und streiften durch die Regalreihen.
"Unsere Aufgabe besteht in erster Linie nur darin zu beobachten und eine Gelegenheit zu finden, in das Archiv zu kommen."

(finde keinen Edit button,sry für die doppel post)

Bibliothek / Archiv

Die Bibliothek war, wie auch zu erwarten um diese Uhrzeit, Menschen leer.
Abgesehen von der einen Frau am Eingang, die hinter einer Dicken Glasscheibe saß und in einem Buch schmökerte. Beim betreten des Gebäudes hatte sie sie nicht mal mit einem Blick gewürdigt, Kaugummi kauend starrte sie weiter in das Buch.
So waren sie ungestört in die Bibliothek gekommen und gingen nun scheinbar unbeobachtet durch die große Halle in welche sich Gänge von Bücherregalen vor ihnen auftaten.
Und das in drei Stockwerken, nicht weit von ihnen entfernt befanden sich Treppen die sie eine Etage höher oder Tiefer führen konnte, in der Mitte der untersten Etage waren mehre Kleien Schreibtische aufgebaut, wo sich wohl Leute mit Lektüre niederlassen konnten. Neben den Treppen waren jeweils Wasserspender montiert. Aus großen Plastikbehältern konnte man sich etwas Wasser zur Erfrischung zapfen. Plastikbäche waren dazu genügend vorhanden.
„Im Beobachten sind sie ja gut,“entgegnete Mike;“die dazu benötigte Geduld haben sie ja...“ Er ließ den Satz unvollendet stehen und wandte sich einen der Spender zu, das Wasser gluckste als er seinen Becher damit füllte. Nicht das er gerade Durst hatte, aber so konnte er ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen einen Blick hinter sich werfen. Keine Menschen Seele war zu sehen.
„Und nun,“ zischte Mike leise;“langweilen sie mich weiter oder zeigen sie mir in welcher Richtung es für uns interessant wird?“
Dann leerte Mike mit einen zug den Becher Wasser, es schmeckte Abgestanden, war Warm und der beigeschmack von Plastik war unvorkennbar.

Bibliothek / Archiv

Wir warteten. Minuten. Keine Stunden.
Wie zu erwarten waren kaum Leute anwesend. Die, die sich hier tummelten, waren in den weitesten Ecken verstreut und in ihre Lektüren oder Recherchen vertieft. Manche schliefen auch einfach drüber.
Also deutete ich Mike zu, mir zu folgen. Es ging an Regalen vorbei, die eine wie die andere aussah und manchmal fragte ich mich schon, ob wir nicht im Kreis liefen. Aber das war eigentlich Blödsinn, denn die Bücher in den Regalen unterschieden sich ja. Klar gab es fast jedes Buch mehrfach, aber sie wurden nebeneinander aufbewahrt, sodass man nicht lange suchen musste.
"Wir müssen ganz runter." Es war kaum mehr als ein Raunen, das über meine Lippen kam.
Niemand begegnete uns auf unserem Weg über die Treppen nach unten. Blaue Teppiche mit silbernen Rändern dämpften unsere Schritte. Aber uns begegnete niemand. Warum auch? Es war ja mitten in der Nacht. Und selbst wenn, würde niemand Verdacht schöpfen. Schließlich konnten wir ja was aus den unteren Ebenen benötigen. Dort lagerten größtenteils Zeitungen und andere Berichte der Vergangenheit. Meist luftdicht versiegelt, damit sie nicht so schnell vergilben.
Kurz vor unserem Zielort allerdings stießen wir auf gleich mehrere Hindernisse. Zuerst war da ein Wachmann. Okay, er schlief und das sollte das geringste unserer Probleme sein. Dann war da noch ein elektronisches Zahlenschloss. Das würde ich kurzerhand kurzschließen. Aber wie sollten wir durch die massive Stahltüre kommen, die mit einem mechanischen Schloss versehen war? Und weit und breit war kein Schlüssel zu sehen.

Bibliothek / Archiv
Karl war der Name des schnarchenden Wachmannes, zu mindestens wenn der Name auf dem Namensschildes der seine war. Sein grauer Oberlippenbart wirkte gepflegt und stand im Einklang mit dem bisschen gleichfarbigen Haar auf seinen Kopf. Er wirkte harmlos.
Eine gefaltete Lesebrille lag auf einem Schmuddelheftchen am Schreibtisch. Abgesehen davon lag nicht all zu viel darauf, ein Becher mit Stiften, ein paar Papiere, eine Flasche Mineral Wasser und ein stummes Funkgerät. Mike ging ein paar schritte auf den Wachmann zu, bis er beinahe vor im stand. Er war unbewaffnet, wie zu erwarten war von einer Sicherheitskraft, in einem solchen Gebäude. Mike warf seinen Begleiter einen fragenden Blick zu, was würde er mit dem schlafenden Kerl anstellen? Wenn er in der Sache nicht mit drinnen stecken würde, wäre es ihm eigentlich egal.
Aber so, würde er die Anzahl der straf taten eigentlich gerne möglichst gering halten.
Dann widmete sich seine Aufmerksamkeit der Tür, die ihnen den weg versperrte.
...wenn Berry nur hier wäre...
Grübelnd ging Mike etwas schwerfällig in die Knie und war einen Blick aufs Schlüssel Loch.

Bibliothek / Archiv

"Also ich kann den Wachmann mit einem Elektroschock für ein paar Stunden außer Gefecht setzen."
Flüstere ich Mike zu.
"Das elektrische Schloss kann ich mit meinen Fähigkeiten umgehen. Aber wie bekommen wir das mechanische Schloss auf?"

Bibliothek / Archiv
Das Mechanische schloss war kein Problem, es war mehr das unwohle Gefühl was Mike hatte. Seine Fähigkeit hier in der Öffentlichkeit zu demonstrieren.
Sich nochmals nach Kameras umsehend griff Mike zur Wasserflasche am Schreibtisch und öffnete den Schraubverschluss.
„Na dann,“flüsterte er;“bringen wir es hinter uns.“

Das Wasser in der Flasche begann darauf langsam zu rotieren, bis es sich im Uhrzeigersinn aus der Flasche gedreht hatte. Bis zum letzten tropfen sammelte sich das Wasser in Mikes freien Hand.
Das Wasser hatte die Form einer Kugel angenommen dessen Oberfläche in der leichten Brise der Lüftung Wellen schlug.
Nun musste der Jüngling nur noch seinen Part hinter sich bringen, bevor Mike sich ans schloss machen würde.