Comenga

Talias Inn

Als Faris anfing zu Grinsen, wollte Karon wissen warum.
Doch es stellte sich noch eine andere Frage: "Wer ruft an?"

Faris | New York | Talias Inn

"Du. Dein English ist sehr viel gewandter als meines."

Faris | New York | Talias Inn

"Einz zu Null für dich", sagte Faris.
"Also gut.", fuhr Talia fort. "Ich mache euch zu einer Biologistudentin und einem Juristen, der an der Universität von, sagen wir, Seattle arbeitet. Gemeinsam abeitet ihr an einem Projekt über die Rolle von Methas in der Gesellschaft - sowohl die Biologische als auch die Rechtinliche. Ihr wollt seine Meinung zu dem Thema Methas in öffentlichen Berufen. Das passt zu seinem Job und seiner Arbeit im Institut. Er wird sicher gerne darüber sprechen."
Talia beugte sich über Karon und begann im Internet nach einer Telfeonnummer von Spaggiaris Büro zu suchen.
"Eine Frage noch. Wie heißt ihr mit vollen Namen. Ich kann euch ja schlecht als Karon und Faris anmelden."
Faris gefiel die Frage nicht. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte mal gefragt wurde. "Mein Nachname ist Rasa Rai.", sagte sie betont unbeteiligt.

Talias Inn

"Mein Familienname ist Rishi."
Karon fand es seltsam, dass Faris ihren Namen so distanziert von sich gegeben hat.
"Stimmt etwas nicht?"

Faris | New York | Talias Inn

"Nichts weiter. Woch ich herkomme verwendet man seinen Nachnamen nicht, zumindest nicht bei meinem sozialen Stand."
Das war eine wahre Aussage, wenn auch keine ehrliche Antwort.

Faris | New York | Talias Inn

Irgendwie gelang es Talia, einen Termin zu bekommen. Zwar erst in zwei Wochen, aber Faris war diese Pause nur recht. Laut Talia hatte Spaggiari sich äußerst interessiert gezeigt. Er würde bitter enttäuscht sein, wenn die beiden ihm ihr Anliegen darlegen wollten. Die zwei Wochen vergingen ruhig. Ein einziges mal tauchte Lizz im Cafe auf, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Man sagte ihr nicht viel, nur das sie weiter an ihrem Problem arbeiteten. Faris fragte, wie ihr Leben verliefe, und Lizz antwortete, dass sie so weit in Sicherheit sei. Sie sei bei einem Bekannten untergekommen. Faris glaubte ihr den zweiten Teil der Antwort nicht, schwieg aber. Sie fragte Lizz, ob sie ein Foto von ihr machen dürfte, damit sie sie im Ernstfall leichter Suchen könne. Lizz willigte ein. Talia äußerte sich gar nicht.

Es war ein windiger Tag und Faris fror. Sie fror nicht so schlimm wie in der kurzen Zeit in Antarktica, aber ihre Vorstellungen von einer angenehmen Temperatur hatten sich noch nicht angepasst. Das meiste kompensierte sie mit Pulovern. Allerdings hatte Talia ihr für diesen einen Tag ein paar von ihren Sachen geliehen, damit sie nicht gleich auffiel. Wenn man einen Termin bei einem Mann wie Spaggiari hatte, konnte man schließlich nicht in einem abgetragenen Hoodie erscheinen. Faris konnte dem nichts entgegensetzen also gab sie nach. Nun verfluchte sie, nicht auf eine wärmere Jacke bestanden zu haben, wenn sie schon diese lächerliche Bluse tragen musste. Auch Karon hatte sich ein wenig rausgeputzt - wenn auch unter Protest.
Der Weg bis zu Spaggiaris Büro war nicht zu weit, also hatten sie beschlossen, zu Fuß zu gehen.
"Was glaubst du, was wir gleich zu hören bekommen?", fragte Faris Karon.

Straßen von NNY

"Ich schätze mal, dass er gleich von uns wissen will, was wir wollen."
Karon fühlte sich in dem Anzug zwar nicht ganz wohl. Aber es gefiel ihm gut gekleidet zu sein.
"Und wir sollten auch nicht lange um den heißen Brei herum reden. Wir sollten unsere Tarnung zu mindestens so lange aufrecht erhalten, wie es uns möglich ist, bis wir alleine dem Typen sind."

Faris | New York | Unterwegs

"Ja, denn ich denke nicht, das man uns sonst reinlassen wird."
Faris betrachtete das halbhohe Gebäude, in dem Spaggiari und seine Leute untergebracht waren. Es war ein ausgesprochen hässliches Haus. Dann warf sie ein hämisches Grinsen auf Karon. "Du bist der ältere. Also soltest du uns reinreden."

Hotel 'The Plaza'

Karon ging zur Rezeption und meldete sich und Faris an.
Der Rezeptionist deutete auf eine Couch, wo sie warten sollten, während er telefonierte.

Hotel The Plaza | Faris

Es dauerte ein bisschen, bis sie zu Spaggiari vorgelassen wurden. Aber wenigstens stellte man ihnene keine Fragen. Spaggiaris Zimmer, das ihn derzeit als Büro diente, lag im Dritten Stock, Blick auf den Hof. Die Möbel aus den Achtzigern halfen auch nicht gerade. Faris entschied, das das Gebäude von innen noch hässlicher war als von außen. Spaggiari begrüßte sie beide höflich, dann berltrachtete er sie einen Moment lang.
"Ihr seid keine Studenten, kommt von keiner Uni." Es war einfach eine Feststellung, in der keinerleie Wertung lag.
"Wiebitte?", rief Faris erstaunt.
Spaggiari lächelte. Er wirkte älter als auf den Bildern. "Ich arbeite Tag ein, Tag aus mit Verbrechern, die für alle möglichen Dinge bereit sind, korrupte Cops zu verraten. Viele benutzen alle möglichen Vorwände, um mit mir zu sprechen, und ich lasse grundsätzlich jeden mit mir reden. Also, was habt ihr auf dem Herzen."
Faris war sich nicht ganz sicher, warum, aber sie fand Spaggiari irgendwie ein wenig selbstgefällig. Nichtsdestotrotz zog sie durch, was sie sich auf dem Weg überlegt hatte. Sie gab Spaggiari das Bild von Lizz. Er sah es einen Moment an und wurden aschfahl. Er sah sehr viel älter aus als zuvor und starrte in die Leere. Dann wanderte sein Blick zwischen Karon und Faris hin und her, und schliesslich begann er trocken zu lachen.
"Wirklich", sagte er dann, "Ich hätte nicht gedacht, das er einen Rumstreuner und ein gelangweiltes Mädchen, das nach seinem Highschool Abschluss nicht weis, was es zu tun hat, als Killer angagiert!"

Hotel 'The Plaza'

"Er. Keine Sie."
Karon hatte jedes Wort genau verstanden.
"Erzählen Sie uns was Sie wissen."

Faris, Hotel The Plaza
Faris schwieg. Sie versuchte zu begreifen, aber sie verstand noch nichts.
Spaggiari aber sah noch verwirrter aus. "Was wisst ihr über das Mädchen?", fragte er zurück. "Nicht viel. Sie kam vor ein paar Tagen zu uns und sagte aus, sie, bzw ihr Institut, ... Sie verfolgen würden."
"Das war sie nicht. Dieses Mädchen ist schon über fünf Jahre tot."

Hotel 'The Plaza'

"Ich wiederhole mich nicht gern."
Karon wurde zunehmend ungehaltener.
"Wir erzählen Ihnen auch, was wir wissen."