Comenga

New York | Zoo

"Mir wird schon was einfallen. Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, was kreative Ausreden angeht. Ich hab Afrika überstanden, dann werde ich auch die schöne weiße Welt überstehen."

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"Weiße Welt ..." Murmle ich und betrachte die künstliche Schneelandschaft. "So weiß ist sie schon lange nicht mehr."

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"Mag sein. Aber wo ich herkomme nennt man sie so. Beziehungsweise alles, was nicht Afrika ist."

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"Ah, du hast dich auf die Hautfarbe bezogen."
Wir gehen weiter.
"Ich bezog mich eher auf das Geflecht von Gut und Böse. Von Wahrheit und Lüge."

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"Gut und Böse?", antwortete Faris mit einem Ironischen Lächeln, "Gut und Böse gibt es nicht wirklich. Es gibt überall die Unschuldigen, die man auch die Guten nennt, und es gibt die Bösen. Und dann gibt es die armen und die reichen Länder. Aber in keinem dieser Staaten gibt es nur gute oder böse Menschen. Reichtum mach Böse, die Gier die mit ihm einhergeht. Und Armut macht Böse, weil man Unschuldig nicht überlebt und allle Hemmungen verliert. Nur sind die Reichen schlimmer, denn sie haben die Wahl, und sie entscheiden sich am Ende immer für ihr eigenes Wohl."

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"Unsere Welt ist ziemlich düster."
Wir kommen an Braunbären, Elchen und Büffeln vorbei.
"Ich frage mich, ob es in den weiten des Alls auch so zugeht wie bei uns. Oder ob es bei ihnen schlimmer ist. Ich hoffe, dass es bei ihnen besser ist."

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"Du denkst an merkwrüdige Dinge."
Faris war sehr erstaunt über Karons Denkansatz. Er begab sich da in ein Gebiet, über das sie selbst noch nie nachgedacht hatte.
"Wenn es dort draußen wirklich jemanden gibt, wird er sich nicht stark von uns unterscheiden. Er wird anders aussehen, aber eine Gesellchaft bleibt eine Gesellschaft, ob wir nun weiß, schwarz oder grün-lila-gepunktet sind. Charaktere sind so verschieden, es kann nicht nur gute geben.", antwortete sie nach einer kurzen Bedenkzeit.

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"Ich befürchte du hast recht. Aber dann dürften wohl wir die schwarzen Indianer sein."

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"Schönheit ist verschieden definierbar. Fremdartigkeit auch. Aber vielleicht sollten wir unsere Blicke erst einmal auf die nähere Zukunft richten, bevor wir einen Kontakt mit Aliens planen."

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"Ja, wir sollten unsere Augen auf das Kommende richten."
Es gab auch eindn Bereich für Unterseetiete. Ich bin gespannt, was wir dort wohl zu sehen bekommen.
"Aliens werden eh kein Interesse an uns haben. Zu primitiv. Vielleicht als Sklaven. Um die Ressourcen der Erde abzubauen. Zudem, glaube ich, werden wir erst in ein paar hundert Jahren Kontakt haben. Wenn sie denn existieren sollten. Vielleicht sind sie schon ausgestorben oder zu weit weg."

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"Zu viel Theorie.", entschied Faris. "Lass uns das Aquarium besuchen. Ich wollte schon immer mal einem Hai begegnen."

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"Solange er hinter der Scheibe bleibt und dich nicht anknabbert."
Ich muss lachen.

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Idiot, dachte Faris, traute sich aber nicht, dass in jenem scherzhaften Tonfall auszusprechen, der ihr auf der Zunge lag. Lies Karon doch keine Gelegenheit für einen blöden Spruch aus.
"Nun, wir beide wären sicher in der Lage, uns gegen einen großen Fisch zu wehren. Da bliebe nur die Frage, ob es kross gebratene Haifischflossen zum Essen gibt oder fliegende Fische eine neue Dimension annehmen."

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"Ich bin mir sicher, dass es in den angeschlossenen Restaurants viele interessante Menüs gibt."
Wir betraten das Unterwasseraquarium.
"Ich würde gern fluoreszierende Fische sehen."