Re: Neu New York
Verfasst: Di 5. Mai 2015, 21:58
Talias Inn
Der Mann schälte sich aus seiner Kleidung und setzte sich einfach an einen der Tische. Gut, dass das Restaurant gerade leer war. Aber das war natürlich Teil des Planes gewesen.
Eis löste sich von einer Kapuze und fiel zu Boden. Schnell bildete sich eine Wasserpfütze, als der Schnee in der Kleidung des Mannes anfing zu schmelzen.
Der Teleporter warf Karon eine Münze zu. "Grüße vom Seher."
Karon verdrehte die Augen. "Was will Thul von mir?"
"Deine Hilfe, wie immer. Was sonst?"
"Die Bezahlung?"
"Geld spielt keine Rolle. Wir bezahlen auch in Materialien."
Karon wurde stutzig. "Seit wann seid ihr so großzügig?"
"Der Seher wusste, dass du misstrauisch wirst. Deswegen darf ich dir auch mehr verraten als sonst."
"Da bin ich ja mal gespannt." Karon stemmte beide Arme in die Hüfte und plusterte sich auf. "Unsere gelegentlichen Übereinkünfte waren zwar ertragreich für mich, aber auch immer mit Gefahr verbunden und an der Grenze zum Verbrechen."
Obwohl der Mann silbergraue Haare hatte, wirkte er jung. Gefärbt? "Wir tun, was wir tun müssen. Was wir schon immer getan haben. Und was wir auch weiterhin tun werden."
Karon winkte ab. "Was auch immer es ist, es scheint so wichtig zu sein, dass ihr sogar Zeugen duldet." Dabei deutete Karon auf Faris und Talia. "Oder soll ich die beiden liquidieren?"
Als die beiden Frauen das hörten, versteiften sie sich unweigerlich.
Kurz schien der Mann über Karons Angebot nachzudenken. "Nein. Die beiden könnten sogar eine Hilfe sein."
"Worum geht es?" Karon setzte sich an den gleichen Tisch wie der Teleporter, legte sogar seine Beine auf den Tisch. "Was aber nicht heißen soll, dass ich zusage."
"Vorsichtig wie eh und je ... Und dabei auch noch neugierig." Der Mann sah zum Tresen und teleportierte eine Kanne heißen Kaffees zu ihm, inklusive einer leeren Tasse mit Untersetzer. "Endlich mal wieder was warmes im Magen."
Karon wurde ungeduldig und das merkte man am wippen seiner Füße.
"Nun gut, Karon. Du sollst uns dabei helfen in das Archiv des Deutschen Staatenbundes einzubrechen."
Sofort entfuhr Karon ein ablehnender Pfiff und er richtete sich im Stuhl auf.
"Warte! Lass mich ausreden!" Der Teleporter beugte sich zu Karon hinüber. "Wir haben Informationen erhalten, dass während des zweiten Weltkrieges Gräueltaten unvorstellbaren Ausmaßes vom Dritten Reich begangen wurde. Der Mann, der uns diese Informationen und einige wenige Beweise brachte, starb dafür. Es gibt sogar einen Decknamen für diese Operation. Aber sie ist so geheim, dass, wenn alle Mitwisser verstorben sind, alles vergessen wird, weil niemand davon weiß."
"Wie hieß die damalige Operation?"
"Holocaust."
"Was verstehe ich darunter?"
"Laut einigen kopierten Aktenauszügen, wurden Menschen in Lagern zusammen getrieben und getötet."
"Das wäre nichts Neues. Auch heutzutage gibt es solche Lager. Sie werden meistens Slums genannt und absichtlich isoliert und verarmt gehalten. Damit die Armen und Schwachen von der Gesellschaft weg bleiben und sterben."
"Im Prinzip richtig. Aber in den Akten wird mehr angedeutet. Viel mehr."
Karon machte ein interessiertes, aber auch fragendes Gesicht.
"Völkermord."
Dieses eine Wort aus dem Mund des Teleporters ließ Karon ruckartig aufstehen.
"Was soll ich im Staatenbund genau machen? Ich bin ein Feuerelementar. Für Einbrüche und Diebstähle wären Teleporter besser geeignet."
"Du weißt genau so gut wie ich, dass Teleporter sich nur dahin transferieren können, wo sie schon einmal waren oder Sichtkontakt haben."
"Heißt das, sie waren schon einmal hier?" Fragte Talia schwach.
"Nein. Ich habe nur eine Ansichtskarte gesehen, mit dem Ort und der Innenansicht des Restaurants. Das hat gereicht."
Karon winkte ab und wollte zurück zum Thema.
"Das Archiv befindet sich in den Kellergewölben des Geheimdienstes. Das Gebäude ist jedoch mit Inhibitoren ausgerüstet, die die Kräfte von Metas und Mutanten unterdrücken."
"Kenne ich. Unangenehme Teile, die mir überall Schmerzen bereiten."
"Nicht nur dir." Der Teleporter trank seinen Kaffee aus. Eine Tasse. Zwei. Drei. "Thul ist normalerweise darauf aus Metas und Mutanten aus den Klauen von Firmen, Regierungen und zwielichtigen Organisationen zu befreien. Aber wir haben uns auch dazu verpflichtet die Wahrheit über Missbrauch unserer Art und Kräfte ans Licht zu bringen. Geheim zu agieren, ist für uns essentiell. Wir würden also nur zu gerne dort hinein teleportieren, sämtliche Akten vervielfältigen und wieder verschwinden. Ungesehen."
"Was mit den Inhibitoren natürlich nicht möglich ist."
"Nein."
"Ihr braucht also menschliche Hilfe."
"Korrekt."
"Was habe ich also mit der Sache zu tun?"
"Du sollst sie rekrutieren."
Karon schüttelte den Kopf.
"Ich brauche Bedenkzeit. Und lass mich die Beweise sehen, von denen du gesprochen hast."
"Die bekommst du."
Der Mann stand auf, klemmte sich die Kaffeekanne unter den Arm, und teleportierte sich weg.
Stille legte sich über das Restaurant.
Der Mann schälte sich aus seiner Kleidung und setzte sich einfach an einen der Tische. Gut, dass das Restaurant gerade leer war. Aber das war natürlich Teil des Planes gewesen.
Eis löste sich von einer Kapuze und fiel zu Boden. Schnell bildete sich eine Wasserpfütze, als der Schnee in der Kleidung des Mannes anfing zu schmelzen.
Der Teleporter warf Karon eine Münze zu. "Grüße vom Seher."
Karon verdrehte die Augen. "Was will Thul von mir?"
"Deine Hilfe, wie immer. Was sonst?"
"Die Bezahlung?"
"Geld spielt keine Rolle. Wir bezahlen auch in Materialien."
Karon wurde stutzig. "Seit wann seid ihr so großzügig?"
"Der Seher wusste, dass du misstrauisch wirst. Deswegen darf ich dir auch mehr verraten als sonst."
"Da bin ich ja mal gespannt." Karon stemmte beide Arme in die Hüfte und plusterte sich auf. "Unsere gelegentlichen Übereinkünfte waren zwar ertragreich für mich, aber auch immer mit Gefahr verbunden und an der Grenze zum Verbrechen."
Obwohl der Mann silbergraue Haare hatte, wirkte er jung. Gefärbt? "Wir tun, was wir tun müssen. Was wir schon immer getan haben. Und was wir auch weiterhin tun werden."
Karon winkte ab. "Was auch immer es ist, es scheint so wichtig zu sein, dass ihr sogar Zeugen duldet." Dabei deutete Karon auf Faris und Talia. "Oder soll ich die beiden liquidieren?"
Als die beiden Frauen das hörten, versteiften sie sich unweigerlich.
Kurz schien der Mann über Karons Angebot nachzudenken. "Nein. Die beiden könnten sogar eine Hilfe sein."
"Worum geht es?" Karon setzte sich an den gleichen Tisch wie der Teleporter, legte sogar seine Beine auf den Tisch. "Was aber nicht heißen soll, dass ich zusage."
"Vorsichtig wie eh und je ... Und dabei auch noch neugierig." Der Mann sah zum Tresen und teleportierte eine Kanne heißen Kaffees zu ihm, inklusive einer leeren Tasse mit Untersetzer. "Endlich mal wieder was warmes im Magen."
Karon wurde ungeduldig und das merkte man am wippen seiner Füße.
"Nun gut, Karon. Du sollst uns dabei helfen in das Archiv des Deutschen Staatenbundes einzubrechen."
Sofort entfuhr Karon ein ablehnender Pfiff und er richtete sich im Stuhl auf.
"Warte! Lass mich ausreden!" Der Teleporter beugte sich zu Karon hinüber. "Wir haben Informationen erhalten, dass während des zweiten Weltkrieges Gräueltaten unvorstellbaren Ausmaßes vom Dritten Reich begangen wurde. Der Mann, der uns diese Informationen und einige wenige Beweise brachte, starb dafür. Es gibt sogar einen Decknamen für diese Operation. Aber sie ist so geheim, dass, wenn alle Mitwisser verstorben sind, alles vergessen wird, weil niemand davon weiß."
"Wie hieß die damalige Operation?"
"Holocaust."
"Was verstehe ich darunter?"
"Laut einigen kopierten Aktenauszügen, wurden Menschen in Lagern zusammen getrieben und getötet."
"Das wäre nichts Neues. Auch heutzutage gibt es solche Lager. Sie werden meistens Slums genannt und absichtlich isoliert und verarmt gehalten. Damit die Armen und Schwachen von der Gesellschaft weg bleiben und sterben."
"Im Prinzip richtig. Aber in den Akten wird mehr angedeutet. Viel mehr."
Karon machte ein interessiertes, aber auch fragendes Gesicht.
"Völkermord."
Dieses eine Wort aus dem Mund des Teleporters ließ Karon ruckartig aufstehen.
"Was soll ich im Staatenbund genau machen? Ich bin ein Feuerelementar. Für Einbrüche und Diebstähle wären Teleporter besser geeignet."
"Du weißt genau so gut wie ich, dass Teleporter sich nur dahin transferieren können, wo sie schon einmal waren oder Sichtkontakt haben."
"Heißt das, sie waren schon einmal hier?" Fragte Talia schwach.
"Nein. Ich habe nur eine Ansichtskarte gesehen, mit dem Ort und der Innenansicht des Restaurants. Das hat gereicht."
Karon winkte ab und wollte zurück zum Thema.
"Das Archiv befindet sich in den Kellergewölben des Geheimdienstes. Das Gebäude ist jedoch mit Inhibitoren ausgerüstet, die die Kräfte von Metas und Mutanten unterdrücken."
"Kenne ich. Unangenehme Teile, die mir überall Schmerzen bereiten."
"Nicht nur dir." Der Teleporter trank seinen Kaffee aus. Eine Tasse. Zwei. Drei. "Thul ist normalerweise darauf aus Metas und Mutanten aus den Klauen von Firmen, Regierungen und zwielichtigen Organisationen zu befreien. Aber wir haben uns auch dazu verpflichtet die Wahrheit über Missbrauch unserer Art und Kräfte ans Licht zu bringen. Geheim zu agieren, ist für uns essentiell. Wir würden also nur zu gerne dort hinein teleportieren, sämtliche Akten vervielfältigen und wieder verschwinden. Ungesehen."
"Was mit den Inhibitoren natürlich nicht möglich ist."
"Nein."
"Ihr braucht also menschliche Hilfe."
"Korrekt."
"Was habe ich also mit der Sache zu tun?"
"Du sollst sie rekrutieren."
Karon schüttelte den Kopf.
"Ich brauche Bedenkzeit. Und lass mich die Beweise sehen, von denen du gesprochen hast."
"Die bekommst du."
Der Mann stand auf, klemmte sich die Kaffeekanne unter den Arm, und teleportierte sich weg.
Stille legte sich über das Restaurant.